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Kennst Du schon Hash und Tag? Mit ihnen reist Du durch die Epochen der Zeit und erlebst allerhand zum Thema Knochen.
Hash und Tag, zusammen #, sind zwei Figuren, die sich in jeder Zeitepoche helfen, streiten, gernhaben, eigene und gemeinsame Wege gehen. Auf der Suche nach uns selbst und dem Sinn des Lebens, testen wir unsere Überlebensstrategien und einander aus und in jeder Episode unserer Zeitreise hinterlassen wir Abfall, äh #’s. Die Schüler:innen sammeln diese #'s und ordnen sie gegen Ende der Tanzerlebnistour in einen Zeitstrahl ein. In #knochen gebrauchen wir einen Zeitstrahl als Orientierung durch die Evolutionsgeschichte. Mit den Materialien Fell, Knochen, Stein, Stoff und Plastik gestalten wir eine nicht chronologische Zeitreise durch die Erdalter und Menschheitsgeschichte. Dabei wird Zeit als Konzept, als Idee und Ordnung und der eigene Körper als Raum und im Raum (neu) erfahren. Wir schauen zurück auf die Urzeit und eilen im Zeitraffer voraus. Wir flitzen durch mögliche Zukunftswelten und bestaunen gemeinsam den Weg des Homo Sapiens an die Spitze der Nahrungskette, begegnen den Neandertalern, verweilen bei den Ägyptern, machen einige kontinentale Abstecher und erreichen dazwischen und immer wieder schliesslich unsere Zeit.
Der längste Knochen des menschlichen Skeletts, der Oberschenkelknochen, steht Symbol für unsere menschliche Struktur. Seine Form und Funktion ist geprägt durch die Menschheitsgeschichte. Beide Enden verbinden sich via Gelenke mit weiteren Körperteilen. Der Femur lässt den Menschen rennen und somit schwitzen. Im Schwitzen unterscheiden wir uns von andern Säugetieren, und das Schwitzen ermöglichte der Menschheit einst das Jagen durch Hetzten bis zur Erschöpfung. Deshalb brauchen wir symbolisch vier im Stück physisch ständig anwesende Oberschenkelknochen, die uns bei unserer Tour durch die Evolutionsgeschichte und durchs Museum begleiten. Sie dienen uns als Werkzeuge, Stützen, Hocker, Feuerstelle, Schmuck und Trophäen und formen unseren Tanz, indem wir sie manipulieren, ihr Gewicht einsetzten, sie werfen und fangen und sie als Körperverlängerungen einsetzten.
In #-Form gelegt, markieren sie die Orte im Museum, an denen sich Szenen abspielen. Unsere Sprache ist der Tanz. Damit vermitteln wir die Körperlichkeit, die Gesten, die Identität, die Lebenskraft und die Überlebensstrategien verschiedener Zeitalter. Zumindest so, wie wir das aus heutiger Sicht interpretieren.
Wir gebrauchen unsere Körper in Bewegung als Zeitzeugen, als vertrauten Raum in einer relativen Zeit. Die #’s in getanzter, geschriebener, gezeichneter, gesprochener Form oder in Form von Gegenständen, bieten Orientierung im Flitzen durch die Zeitalter und Ausflügen in die Zukunft. Das Klima hat sich in unserer Stammesgeschichte bereits einige Male geändert und tut es gerade wieder. Auch Teil der Menschheitsgeschichte sind Krankheiten und Kriege, denen grosse Anteile der Erdbevölkerung zum Opfer fallen. Das alles wirft Fragen auf: Was, warum, wie, was wäre wenn…? Rund um diese Fragen spinnen wir zusammen mit den Schüler:innen ihren Leher:innen Gedanken, mitten in den Ausstellungsstücken des Museums der Anthropologie in Zürich.
Wir werden uns bewusst von Vergangenem, dem Hier & Jetzt, dem Klima heute, den Materialien, die uns umgeben, die wir täglich gebrauchen und wegwerfen. Dies tun wir mit unserer Körperlichkeit als die Essenz des heutigen menschlichen Seins. Mit dieser Bagage als Ausgangspunkt wagen wir tanzend und bewegend einen Blick in die Zukunft. Wie wird der Mensch aussehen, sich bewegen, denken und fühlen, welche Tiere wird es geben, welche nicht mehr und wie wird unser Planet in ein paar hundert Jahren daherkommen und was können wir heute tun?